Zur Geschichte des Bezirks

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 wurden dem evangelischen Markgrafen von Baden große Teile des ursprünglich rein katholischen Gebiets im Südwesten zugesprochen, die ersten evangelischen Bewohner, zunächst vor allem Angestellte des markgräflichen Hauses und Verwaltungsbeamte, kamen in die Region. Nach der Gründung des neuen  Großherzogtums Baden 1805 entstand als politischer Verwaltungsraum mit dem Zentralort Konstanz der Seekreis an Bodensee und Hochrhein. Die Zahl der Evangelischen war so klein, dass es erst ab 1850 die ersten Gemeinden in Konstanz und später Stockach gab, 1866 wurde die Kirchengemeinde in Überlingen gegründet; diese Gemeinden gehörten zum Dekanat Schopfheim. 

1893 wurde der Kirchenbezirk Konstanz errichtet. Er umfasste 179 politische Gemeinden, die aber weitgehend von Katholischen bewohnt waren. Man ließ sich von dem Gedanken leiten, der Kirchenbezirk solle mit dem politischen Kreis deckungsgleich sein.

1936 wurde durch eine Verwaltungsreform der Seekreis Konstanz in die Landkreise Konstanz, Überlingen, Stockach, Singen, Waldshut aufgeteilt. Das evangelische Dekanat Konstanz umfasste damals Gemeinden in allen fünf Landkreisen. Auch hier deckte sich der Kirchenbezirk mit politischen Verwaltungseinheiten.

Dieser Kirchenbezirk hatte Bestand bis zum Jahre 1969. Bis dahin gehörten also Gemeinden wie Stetten akM, Meßkirch, Pfullendorf, Immendingen, Tiengen zum Dekanat Konstanz.

1968 gab es erste Planungen, den Kirchenbezirk zu teilen. 1969 wurde dann das Dekanat Konstanz nach politischen Gesichtspunkten in zwei Bezirke geteilt: Südufer des Bodensees, Teile des Hegaus, Hochrhein: Dekanat Konstanz; Nordufer des Bodensees, Teile des Hegaus, Linzgau, Heuberg: Dekanat Überlingen-Stockach. Unser neuer Kirchenbezirk umfasste alle Kirchengemeinden der zwei damaligen Landkreise Stockach und Überlingen und wurde nach den beiden Kreisstädten benannt. Durch die Kreisreform 1973 ging übrigens diese Übereinstimmung verloren. Heute gehören die Gemeinden unseres Kirchenbezirks zu den Landkreisen Konstanz, Bodenseekreis und Sigmaringen.

Der Markgraf von Baden stellte für den neuen Dekanatssitz die Räumlichkeiten im Schloss Salem zur Verfügung. Weil die Kirchengemeinde Salem lange Zeit keine eigenen Gemeinderäume hatte,  durfte sie auch im Betsaal des Schlosses ihre Gottesdienste feiern, dazu noch Räume des Schlosses (ehemalige Mönchszellen) als Pfarrwohnung, Pfarramtsbüro und Gemeinderaum nutzen. Später zogen Dekanat und Pfarramt in das neu errichtete Gemeindezentrum in der Schlossstraße um.

Am 1. Mai 1969 wurde Dr. Naumann erster Dekan des Neuen Kirchenbezirks Überlingen – Stockach und Gemeindepfarrer von Salem. 

1978               Dekan: Helmuth Herion

1989               Dekanin Doris Fuchs

2005               Dekanin Susanne Erlecke

2012               Dekanin Regine Klusmann

Der Sitz des Dekanats war bis 2012 in Salem. Neustrukturierung und geringer werdende personelle Ausstattung machten es dann nötig, den Dekanatssitz nach Überlingen zu verlegen, wo auch schon andere bezirkliche Einrichtungen verortet waren.

 

Karin Fischer